Freitag, 30. Mai 2014

Zu Hause


Freitag, 30. Mai 2014


Zu Hause

Wir verabschieden uns von Island, mit einem letzten Spaziergang durch die Lavafelder, bei Sonnenschein und sehr viel Wind.



Islands Landschaft ist so abwechslungsreich und immer wieder spektakulär, dass ich mir gut vorstellen kann, das Land nochmals zu einer anderen Jahreszeit zu besuchen.

Dann ging's zum Flughafen; von Reykjavik, Island nach Zürich, Schweiz ("Unser schönes Land!"), in den Zug nach Buchs ("Unser schönes Rheintal!"), mit dem Postauto nach Grabs ("Unsere schöne Gemeinde!") zu Fuss in's Grabser Oberdorf ("Unsere schöne Strasse!") und schon standen wir vor unserem Haus ("Unser schönes zu Hause!").
Glücklich, gesund und munter, und auch ein wenig erschöpft von den vielen Eindrücken.

Und das brachte ich alles mit:
Ein Kopftuch und Messer aus Vietnam, eine Eichengalle und Bücher aus USA, Lavastein, Muschel, Fishbones Algen und ein Schal aus Lammwolle aus Island.



Was ich noch mitgebracht habe:
Das Wissen, wieviel Freude es bereitet, mit solch einem tollen Partner um die Welt zu reisen und die Eindrücke miteinander teilen zu können.
Alle Fotos in diesem Blog sind übrigens, wenn nicht anders erwähnt, von Thomas und ein paar auch von mir.

Ich möchte mich an dieser Stelle noch bei allen Freunden und Nachbaren bedanken, die unser Haus gehütet haben und es uns so möglich machten, sorglos in Urlaub zu fahren. Ein Dank auch noch an all die spannenden Begegnungen auf dem Weg, an Matt aus Australien, Phillip aus UK und den Mädels von unserer Reiter- Gruppe.

Damit endet dieser Blog- Vielleicht gibt es ja mal einen weiteren, zu einer anderen Thematik. Auf jeden Fall freue ich mich über Feedback.



Ach - eins noch: Auf die Frage einer Amerikanerin, wo es denn am schönsten auf der Welt sei, gibt es eigentlich nur eine Antwort: HIER.

Mittwoch, 28. Mai 2014

Nunmehr Frühling - Frau Wiking's Hausapotheke


Mittwoch, 28. Mai 2014


Nunmehr Frühling - Frau Wiking's Hausapotheke

Ja, jetzt ist es Frühling in Island und Frau Wiking zieht aus, um Heilpflanzen für den alltäglichen Gebrauch zu sammeln.


So kann man sich die Tracht einer Wikingerfrau vorstellen (Quelle: Internet). Und was geht sie alles sammeln? Zum Beispiel


Bärentraube (Arctostaphylos uva-ursi), bei Blasenentzündung



Engelwurz (Angelika sylvestris), bei Verdauungsbeschwerden



Frauenmantel (Alchemilla vulgaris), als wohlschmeckender Frauentee


Löwenzahn (Taraxaum), zur Anregung der Harnausscheidung
Gänsefingerkraut (Argentina anserina), bei krampfartigen Beschwerden

Isländisches Moos  (Cetraria islandica) bei Husten und Durchfallerkrankungen - ich hoffe, das ist das richtige Foto dazu. Das Isländische Moos ist tatsächlich kein Moos sondern eine Flechtenart.
Ich habe hier auf Island die verschiedensten Moose und Flechten gesehen, keines davon hat aber der Beschreibung entsprochen. So korrigiert mich bitte, wenn ich falsch liege.


Und was ich noch fand, ein Gruss aus der Heimat, in voller Blüte:


Körblikraut (Myrrhis odorata), als Gewürz- und Duftpflanze. Die samen vom Körblikraut brauchen übrigends Frost, um Auskeimen zu können.

Gletschereis

Mittwoch, 28. Mai 2014


Gletschereis

Langsam nähert sich unsere Reise dem Ende - es geht an der Südküste entlang nach Westen.
Noch ein Stop bei Jökulsárlón, der Gletscherlagune.
Hier erkennt man, woher dieses Land seinen eisigen Namen hat.







Doch eigentlich ist es jetzt Frühling, die Wasser fliessen und jeder Sonnenstrahl lockt neue Blüten hervor.





Sonntag, 25. Mai 2014

Wikinger- Spuren


Sonntag, 25. Mai 2014


Wikinger- Spuren

Die Wikinger waren die ersten Menschen, die Mitte des 9. Jhd die Insel hoch im Norden besiedelten und "Eisland" tauften. Sie brachten die heute allgegenwärtigen robusten Pferde und Schafe mit, die die begehrte Islandwolle liefern.

Diese Wolle besteht aus rauen Deckhaaren und einer feinen, weichen Unterhaarschicht. Dieser Aufbau des Fells gewährleistet einen besonders guten Schutz gegen Kälte und Wind.
Um diese Jahreszeit haben die Schafe gelammt und sind bereits hinaus auf die noch kargen Weiden getrieben worden.


Das Herstellen von Strickwaren ist bei Jung und Alt sehr beliebt, in den meisten Shops werden Pullover und Mützen mit den typischen Islandmustern feilgeboten.
Mein Lieblingswikinger:



Und so kann man sich die Behausungen der Wikinger vorrstellen:



Die ursprünglichen Häuser haben Grundmauern aus Naturseinen mit einem Dachaufbau und werden ringsherum durch aufgeschüttete Erdwälle isoliert.

Ich hoffe es ist noch genug Zeit um in Reykjavik das Wikinger Museum zu besuchen!

Land aus Feuer und Eis


Sonntag, 25. Mai 2014


Land aus Feuer und Eis

Es geht nach Osten, dort soll laut Internet, das Wetter besser sein!
Quer durch einen bergigen teil der Insel, dessen ca. 1000 m hohe Gipfel um diese Jahreszeit noch von Schnee und Eis bedeckt sind. Zum Glück sind die Strassen frei!



In dieser eisigen Landschaft findet man immer wieder Abschnitte, die von aktiver vulkanischer Tätigkeit geprägt sind. Plötzlich währet man sich in einer Marslandschaft mit nackter, roter Erde, Schwefelgestank und Kratern, die mit kochend heissem Schlamm gefüllt sind. Diese Gebiet am Myvaten - See befindet sich in ständiger Veränderung.




Gut, das es auf Island auch immer wieder die kleinen, feinen Hotpools mit genau der richtigen
Badewannentemperatur hat.
Hier können sich Herr und Frau Wikinger nach einem anstrengenden Tag entspannen.



Eine Badewanne, in der das heisse Wasser von selber immer nachläuft.

Unser kleines Cottage am Fjord

Sonntag, 25. Mai 2014


Unser kleines Cottage am Fjord

Zwei regnerische Tage lang haben wir uns in einer kleinen Ferienwohnung in Osar am Huna- Frord nordöstlich von Reykjavik eingemietet. Wäschewaschen und lange Strandspaziergänge standen auf dem Programm.

Die Hauptattraktion dieser Bucht sind die Robben, die immer bei Ebbe an's Land kommen um sich auszuruhen. Wir konnten schöne Fotos machen, und die Robben haben uns mindestens genau so neugierig betrachtet!





Bei Ebbe findet man am Strand auch die unterschiedlichsten Arten von Seetang, die angespült werden.
Diese Art habe ich schon in verschiedenen Aquarien als "Kelp" angeschrieben gefunden.




Recherchen ergaben jedoch, das "Kelp" eigentlich die Bezeichnung für ein Produkt aus verschiedenen Braunalgen ist und nicht die Bezeichnung für eine bestimmte Art. Die Algen werden in den sauberen Gewässern rund um Island geerntet und weiterverarbeitet, zum Beispiel verascht, um Jod zu gewinnen.
Andere Algenprodukte, die Alginate, findet man in denn meisten Kosmetikas und in vielen Nahrungsmitteln. Ein spannendes Thema, mit dem ich mich sicher weiter auseinandersetzen werde.

Mittwoch, 21. Mai 2014

Auf dem Rücken von Pferden


Mittwoch, 21. Mai 2014



Die letzen drei Tage verbrachten wir auf dem Hof "EldHestar" in der Nähe von Reykjavic. Auf dem Programm stand eine dreitägige Reittour "Rund um den Vulkan". Für mich als unerfahrene Reiterin eine grosse Herausforderung!
Die Tagesetappen beinhalteten jeweils 5-6 Stunden Reiten. Zum Glück hat das Wetter mitgespielt und die Sonne hat gelacht, für Island um diese Jahreszeit mehr als ungewöhnlich.




Auf den struppigen kleinen Islandpferden über Stock und Stein durch die fantastisch anmutende Vulkanlandschaft zu reiten war ein Erlebnis der besonderen Art.




Am letzten Tag fand die Mittagspause an einem der von der Natur geschaffenen Hot- Pools statt. Ein Bach , dessen Wasser vom Magma erhitzt seinen Weg bergab sucht und dabei mehrere Becken von unterschiedlicher Wassertemperatur durchströmt. Das heisst runter vom Pferd, und nichts wie hinein ins heisse Wasser, um sich so richtig durchwärmen zu lassen.





Für botanische Betrachtungen blieb in diesen drei Tagen kein Raum.
Abends was ich nur noch in der Lage, meine Knochen und Muskeln zu sortieren und ihnen bis zum nächsten Tag etwas Ruhe zu gönnen.

Klein und haarig - Pflanzen, Elfen, Trolle

Mittwoch, 21. Mai 2014


Klein und haarig - Pflanzen, Elfen, Trolle

Wieder unterwegs, diesmal dabei Island per Mietwagen auf eigene Faust zu entdecken.

Eine Insel, die von den tektonischen Platten Amerikas und Eurasiens in der Mitte auseinandergerissen wird, um doch an diesen Stellen von austretendem Magma immer wieder neu aufgebaut zu werden.

Klein, klein sind die Pflanzen die sich im strengen Wind eng an den Boden schmiegen:
Moorbirken (Betula pubescens) strecken ihre ersten Blättchen hervor.
Zwergweiden, siehe Foto (Salix glauca mit dichtbehaarten Blättern, Wuchshöhe ca. 10 bis 30 cm), blühen, Thymianpolster duften zwischen bemoosten Felsen.


Dazwischen Horste von Frauenmantel und Silbermantel (Gattung Alchemilla). Eine Primärvegetation, die sich bei uns in Gletschernähe zeigt.

Heiss, heiss ist das Wasser, das dampfend aus den Erdspalten strömt.


(Mein Kinderbuchtipp: "Urmel im Vulkan" von Max Kruse.

"...aus dem See erhob sich eine wunderschöne, weiss verschleierte Elfe die säuselt: "Spring ins Wasser, es ist herrlich warm!" - "Nein, nein, tu' es nicht! Du wirst jämmerlich verbrühen!"
- zum Glück gibt es die gute Schweinefee, öff, öff.

Die Landschaft unter dem weiten Himmel ist so von Extremen geprägt, das man tatsächlich anfängt an Feen zu glauben; an Elben - treue Freunde und furchtbare Feinde- und an Trolle.


Unsere Reittourbegleiterin Anna sagte, isländische Trolle seien gross, hässlich und stinkend.
Sie habe schon welche gesehen - immer wieder am Samstag, Nachts, ...
- in Reykjavik, in Bars herumlungernd.

Samstag, 17. Mai 2014

Unfreiwillige Ehrenrunde am Puget Sound

Samstag, 17. Mai 2014


Unfreiwillige Ehrenrunde am Puget Sound

Unser Flug nach Island wurde gecancelt!
Böse Überraschung am Flughafen von Seattle: die isländischen Piloten streiken.
Wir wurden auf den darauffolgenden Tag neu gebucht und hatten so noch ein paar Stunden Zeit, uns Seattle anzuschauen.



24 Stunden später ging es dann endlich weiter. Unser letztes amerikanisches Essen:

Willkommen im Land der Feen

Samstag, 17. Mai 2014


Willkommen im Land der Feen

Nach einem 6- stündigen Flug erreichten wir endlich Island.

Unterwegs: Mitternachtssonne beim Flug über Grönland.



Durch die Zeitverschiebung und nur 1 Stunde Schlaf kamen wir heute völlig übermüdet in Reykjavik an.
Die Insel begrüsste uns mit starkem Wind, Schneeregen und Temperaturen um die 4°C. Hier einige erste Impression von der fantastischen Landschaft, an der man sich kaum sattsehen kann:

Schroffe Lavaformationen die mit den verschiedensten Flechten und Moosen überzogen sind. Dazu später hoffentlich noch mehr.

Donnerstag, 15. Mai 2014

So Long, America


Donnerstag, 15. Mai 2014


So Long, America

Wieder neigt sich ein Abschnitt unserer Reise dem Ende zu. Morgen erreichen wir Seattle und besteigen dort den Flieger nach Reykjavik.

Nur einen kleinen Teil dieses weiten Landes konnten wir bereisen. Was mir in Erinnerung bleiben wird: Die üppige Vielfalt an Flora und Fauna die die Küstenlandschaft mit ihren gemässigten Regenwäldern zu bieten hat, die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der menschlichen Bewohner. Hier könnt man verweilen, und es gäbe noch so vieles zu sehen und zu bestaunen!



Die Campingmöglichkeiten in den State- Parks sind fantastisch (soeben spazierte ein Elk an unserem Zelt vorbei...) und viele kleine Trails laden zu Wanderungen ein.

Was es wohl in Island alles zu entdecken gibt? Ich freue mich auf unsere Reiterferien, Flechten, Moose und das Baden in den heissen Quellen.

Löwen und Beeren - die Westküste Oregons

Donnerstag, 15. Mai 2014


Löwen und Beeren - die Westküste Oregons

Wir sind wieder an der Küste und, endlich, endlich, ist das Wetter wieder sonnig und ein wenig wärmer.

Hier findet man Sanddünen, durchzogen von Wäldern aus vom Wind gebeugten Kiefern und verschiedenen Arten struppiger Gräser, aus denen die Natives ihre traditionellen Korbwaren herstellten.
Z. Bsp. Bear Grass (Xerophyllum tenax) und Deer Grass (Muhlenbergia rigins)
(Quelle: Justin F. Farmer "Basketry Plants used by Western American Indians")






Hier befindet sich auch eine der grössten Seelöwen - Kolonien der Westküste.
In und um eine natürliche, vom Ozean ausgewaschene Felsenhöhle tummeln sich ca. 200 Individuen. Man schmeckt sie schon vom Weiten!




Fantastisch, mit welcher Eleganz diese imposanten Tiere die starke Brandung des Pazifischen Meeres durchschwimmen.

Eine Vielzahl von Beerentragender Gewächse findet sich ebenfalls in der küstennahen Region. Die bereits beschriebene Thimbelberry, die Salmonberry (auch ein Rubus- Gewächs mit pinkfarbenen Blüten) und die omnipresenten  Salal - Beerensträucher (Gaultheria shallon, Shallon - Scheinbeere)


Die blauschwarzen Beeren wurden von den Chinook - Indianern geerntet, getrocknet und zu Pulver zerstampft, das ganze ergab eine Art "Frucht - Leder", eine vitaminreiche Ergänzung für den Wintervorrat.

Hier noch die Kinnikinnick - Beerenpflanze (Arctostaphylos spp. aus der Familie der Erikagewächse - man beachte die glöckchenförmigen Blüten).


Der Name "Kinnikinnick" bedeutet soviel wie "Rauchmischung". Die Blätter der Pflanzen wurden getrocknet gerne als Bestandteil von Tabak- Mixturen geraucht oder, wegen ihres hohen Gehalts an Gerbstoffen, als Teeaufguss gegen Durchfallerkrankungen eingenommen.

Und überall, überall der gelb blühende Ginster - Neophyt! Invasiv! Kreisch!

Mt. St. Helene - Disaster and Recreation


Donnerstag, 15. Mai 2014


Mt. St. Helene - Disaster and Recreation

Hallo Washington! Der dritte Staat der USA, den wir auf unserer Reise entlang der Westküste besuchen. 
Hier der Columbia River, der die Grenze zwischen Oregon und Washington markiert:



Ein Abstecher zum Mt. Helene darf dabei natürlich nicht fehlen. Dieser sonst schlafende Vulkan brach 1980 aus, die gewaltige Eruption zerstörte dabei alles, was sich in einem Umkreis von mehreren Kilometern befand. Ein grosser Teil des Vulkankegels brach bei dieser Katastrophe weg.



Langsam regeneriert sich diese sogenannte "Blast- Zone" wieder- Primärvegetation siedelt sich wieder an und Aufforstungsarbeiten tragen ihren Teil dazu bei.

Blühende Erlen:


Der Coldwater- Lake:

Kiwis are Calling

Am 7.12.2018 ist es einmal wieder soweit: Es geht auf grosse Reise, an's andere Ende der Welt, nach Neuseeland. Auf dem Weg in den Somme...